Am Dienstagnachmittag den 01.12.2015 kam es in einem alten Bauernhaus im Außenbereich von Wehrendorf zu einem Brand. Das Feuer breitete sich so schnell aus, dass 160 Einsatzkräfte einen Totalschaden nicht verhindern konnten. Personen kamen nicht zu Schaden.

Um 15.41 Uhr wurden die Ortsfeuerwehr Wehrendorf sowie die Feuerwehralarmeinheit Harpenfeld/Lockhausen zu einem Brand alarmiert. Die Bewohner eines alten Bauernhauses an der Straße „Am Mahnmal“ hatten ein Knistern im Obergeschoss bemerkt. Als sie nachschauten, drang ihnen dichter Rauch entgegen. Sofort verließen sie das Gebäude.

Zusätzlich wurden die Ortsfeuerwehren Bad Essen/Eielstädt/Wittlage und Schledehausen gerufen. Beim Eintreffen der Feuerwehr schossen zwei Meter hohe Flammen aus einem Dachlukenfenster und weißer Rauch stieg auf. Sofort vergewisserte sich Einsatzleiter Olaf Riefenstein, dass keine Personen vermisst wurden. So schnell es ging wurde eine Wasserversorgung aufgebaut. Dazu mussten die Feuerwehrmänner eine schwere Pumpe rund 200 Meter weit über einen aufgeweichten Acker zu einem Fischteich tragen und von dort aus eine Schlauchleitung legen. Die Drehleitern aus Bad Essen und Schledehausen sowie Tanklöschfahrzeuge fuhren auf den Hof. Aus mehreren Strahlrohren wurde die Brandbekämpfung unter Atemschutz vorgenommen. Im Inneren des Gebäudes war der Brand inzwischen schon sehr weit fortgeschritten, so dass auch auf der anderen Gebäudeseite aus den Dachfenstern lodernde Flammen schossen. Der Rauch hatte gewaltig zugenommen und dunkelgraue Farbe angenommen. Um die Einsatzkräfte nicht unnötig zu gefährden, wurde kein Innenangriff vorgenommen. Teile der Dachhaut waren durchgebrannt und Dachbalken waren heruntergestürzt. Weitere Pumpen wurden zu dem Fischteich getragen und mehrere Schlauchleitungen verlegt, da großer Bedarf an Löschwasser bestand.

Ein jugendlicher Bewohner wurde mit dem Verdacht auf Rauchgaseinatmung vorsorglich mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Die Schnelleinsatzgruppe des DRK aus Melle übernahm die sanitätsdienstliche Absicherung der Feuerwehrkräfte. Der Einsatzleitwagen des Landkreises rückte an, um die Arbeit des Einsatzleiters bei dem Großbrand zu unterstützen. Da abzusehen war, dass sich die Löscharbeiten noch mehrere Stunden hinziehen würden, wurde der THW-Ortsverband Bad Essen gerufen, um die Einsatzstelle auszuleuchten. Die Schnelleinsatzgruppe des DRK aus Bad Essen wurde beauftragt, für Verpflegung zu sorgen.

Im weiteren Verlauf wurden noch mehr Atemschutzgeräteträger benötigt. Deshalb wurden die Ortsfeuerwehren Hitzhausen und Bohmte zur nachbarschaftlichen Hilfe gerufen. Ziegel wurden entfernt, um Löschwasser einbringen zu können. Nach mehreren Stunden konnte das Feuer eingedämmt werden. Viele Glutnester befanden sich in der Zwischendecke, die mithilfe der Wärmebildkamera aufgespürt wurden. Mit einem massiven Wassereinsatz konnte schließlich der Brand vollständig gelöscht werden. Das Feuer war teilweise nach unten ins Erdgeschoss durchgebrannt. 

Die Pächter des Hofes verloren ihr Zuhause und fast sämtliches Hab und Gut. Zwei Polizeibeamte aus Bohmte waren schnell vor Ort und nahmen die Brandermittlungen auf. Die Tatortgruppe der Polizei aus Osnabrück wurde hinzugezogen. Nach Abkühlung der Brandstelle und bei Tageslicht werden weitere Ermittlungen aufgenommen, um die Brandursache zu klären.

Gegen 23 Uhr waren die Löscharbeiten so weit abgeschlossen, dass zurückgebaut werden konnte. Die Ortsfeuerwehr Wehrendorf stellte bis zum Morgen eine Brandwache, um auflodernde Flammen sofort ablöschen zu können. In der Summe waren 160 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und DRK vor Ort.  

Text/Foto: Hubert Dutschek

Teile diesen Beitrag auf: