Zimmerbrand in Belmer Pflegeeinrichtung

Feuerwehren Belm und Schledehausen übten Menschenrettung im Haus St. Marien

Am Montagabend führte die Feuerwehr Belm die jährlich stattfindende Alarmübung im Haus St. Marien durch. Zur Unterstützung wurde die Feuerwehr Schledehausen gerufen. Schwerpunkt der Übung war die Menschenrettung über Leitern.

Gründlich war die Übung in Absprache mit der Heimleitung vorbereitet worden, sodass keiner der 92 Bewohner betroffen oder beeinträchtigt war. Das Pflegepersonal war kurz zuvor über die anstehende Übung in Kenntnis gesetzt worden. So konnten die Bewohner durch das Personal über das Eintreffen der Feuerwehr informiert und beruhigt werden.

Die Regionalleitstelle Osnabrück alarmierte die Freiwillige Feuerwehr Belm um 17.56 Uhr. Die automatischen Brandmeldeanlage hatte ausgelöst. Noch während der Anfahrt wurde den anrückenden Feuerwehrkräften über Funk mitgeteilt, dass die Heimleitung einen Zimmerbrand bestätigte und Menschenleben in Gefahr seien. Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung wurde die Feuerwehr Schledehausen unverzüglich um 18.01 Uhr angefordert. Bereits sechs Minuten nach Alarmierung traf das erste Belmer Fahrzeug ein. Rauch drang aus einigen Fenstern des Obergeschosses. Menschen befanden sich auf den Balkonen und riefen um Hilfe. Durch einen Nebeneingang gingen Feuerwehrkräfte unter Atemschutz in das Innere des Gebäudes zur Brandbekämpfung vor. In einem Zimmer war es zu einem Brand gekommen. Der Rauch hatte sich auf den Flur ausgebreitet. Der Fluchtweg über Treppenhäuser war daher versperrt.

Der Rauch wurde für Übungszwecke künstlich durch eine Nebelmaschine erzeugt. Feuerwehrkameraden aus Rulle waren für die Übung in die Rolle von hilfebedürftigen und zu rettenden Personen geschlüpft. Die erste Person konnte über das Anstellen einer Steckleiter in Sicherheit gebracht werden. Die anderen Personen, die sich auf die Balkone begeben hatten, wurden über die Drehleitern der Feuerwehren aus Belm und Schledehausen gerettet. In zwei Fällen gestaltete sich allerdings die Arbeit der Feuerwehrkräfte schwierig; denn es mussten zwei bettlägerige Personen vom Korb der Drehleiter aufgenommen werden. Dazu mussten beide Personen zunächst behutsam jeweils auf eine Trage umgelagert werden, die dann sicher auf dem Drehleiterkorb befestigt werden konnten. Auch diese Aufgabe meisterte die Feuerwehr. Einer der Bettlägerigen schilderte seine Erlebnisse: „Ich wurde gut umsorgt und auf die Rettung über den Balkon vorbereitet. Die Feuerwehrleute haben die Vorgehensweise gut erklärt, beruhigend mit mir gesprochen und so die Angst genommen. Ich hatte volles Vertrauen. Es ist alles gut gegangen“.

Sicherheitshalber wurde ein nur für die Übung freigegebener Gebäudeteil gründlich nach weiteren Personen durchsucht.

Nach knapp 45 Minuten waren alle gestellten Aufgaben abgearbeitet.
Belms Gemeindebrandmeister Lars von Doom dankte den rund 55 Feuerwehrkräften für die Ernsthaftigkeit und das Engagement bei der Übung. „Bei laufendem Betrieb in dieser Pflegeeinrichtung solch eine Übung durchzuführen, ist schon eine Herausforderung. Unsere Beobachtungen und Erkenntnisse werden wir in einer Nachbesprechung aufarbeiten.“

Auch Heimleiterin Renate Voßhardt dankte den Feuerwehrkräften. „Das war eine tolle Übung. Gerne sehe ich Sie wieder in unserem Haus, aber nur zu Übungen und hoffentlich nie im Ernstfall“.

 

Text/fotos: Hubert Dutschek

 

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