In der Feuerwehr Schledehausen haben sich jetzt 8 Freiwillige zu Mobilen Retter ausbilden lassen. Mobile Retter werden parallel zum Rettungsdienst alarmiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens im Fall einer notwendigen Reanimation bereits mit qualifizierter Herz-Lungen-Wiederbelebung zu überbrücken.

Wenn das Herz nicht mehr schlägt, ist Eile geboten, denn dann hängt das Leben am seidenen Faden. Notarzt und Rettungsdienst müssen her, doch bis der Rettungsdienst eintritt, kann es in Niedersachsen bis zu 15 Minuten dauern. Oft zu spät für den Betroffenen, denn nach drei bis fünf Minuten ohne Herzschlag und damit ohne Sauerstoff im Gehirn sterben Gehirnzellen ab. Dauerhafte Beinträchtigen sind die Folge, sofern eine erfolgreiche Reanimation überhaupt noch möglich ist.

In Stand und Landkreis Osnabrück wurde daher im vergangenen Jahr das Projekt „Mobile Retter“ ins Leben gerufen. Das System funktioniert wie folgt: Geht ein Notruf (112) in der Regionalleitstelle im Osnabrücker Kreishaus ein, bei dem ein Herz-Kreislauf-Stillstand gemeldet wird, wird zunächst der Rettungsdienst alarmiert. Zeitgleich wird über eine GPS-Abfrage ermittelt, ob sich ein qualifizierter Ersthelfer in der unmittelbaren Nähe des angegebenen Notfalles befindet. Dieser wird dann durch die Rettungsleitstelle über eine, vorher von ihm zu installierende App, per Smartphone anonym über den Notfall informiert. Nimmt der Mobile Retter den Einsatz an, wird er an diesen Einsatzort geleitet und kann dort als Ersthelfer eingesetzt werden. Im Normalfall erreicht der Mobile Retter den Patienten, durch seine räumliche Nähe, viel schneller als der zeitgleich alarmierte Rettungsdienst und fängt bereits mit lebenserhaltenden Maßnahmen an.

Das DRK Bissendorf kam mit 3 Ausbildern in das Feuerwehrhaus Schledehausen und bildete die Kameraden an einem Mittwochabend aus.

Die Ausbilder frischten bei den Kameraden die Kenntnisse in Atemwegssicherung sowie Herz-Lungen-Wiederbelebung an Erwachsenen, Jugendlichen und Säuglingen auf. Im Vordergrund stand dabei das intensive praktische Training auch mittels Einsatz eines Defibrillators. Aber auch theoretische Grundlagen kamen nicht zukurz wie z.B. Rechtliche Grundlagen und Gefahren an einer Einsatzstelle.

Weitere Informationen zum System der Mobilen Retter gibt es auf der Homepage www.mobile-retter.de.
Ansprechpartner beim Landkreis Osnabrück ist Amin Schnieder, E-Mail: mobile-retter@lkos.de.

Text: Stefan Kienker

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